2024-12-27 –, Stage HUFF
Language: Deutsch
Das Netzwerk Polylux hat sich vor 5 Jahren gegründet um dem Rechtsruck in Ostdeutschland etwas entgegen zu setzen. Polylux fördert, was die AfD hasst. Solidarisch, Unbürokratisch und Antifaschistisch. Für eine kritische und starke Zivilgesellschaft wo es sie am meisten braucht: Im ländlichen Raum in Ostdeutschland.
Wir sind ein ehrenamtliches Netzwerk, das seit 2019 aktiv ist um antifaschistische Projekte in Ostdeutschland (vor allem) finanziell zu unterstützen. Schon damals brachte uns die Sorge um wegbrechende Finanzierungsmöglichkeiten angesichts einer schwachen Linken und der immer stärker werdenden Rechten auf die Idee, eine finanzielle, nachhaltige Unabhängigkeit für die aktive Zivilgesellschaft zu schaffen. In den letzten Jahren haben wir über 200.000 Euro an linke Projekte in Ostdeutschland weiterverteilen können und zeigen somit, dass wir eine Unterstützungsplattform aufgebaut haben, die uns unabhängig macht von staatlichen Förderungen und für eine emanzipatorische Bewegung eine dauerhafte und nachhaltige Alternative sein kann. Denn unser Netzwerk ist unabhängig von aktuellen politischen Machtverteilungen und Mehrheiten.
Im "Superwahljahr" 2024 hatten wir uns vorgenommen auf 1000 monatlich zahlende Fördermitglieder zu kommen, um dem Rechtsruck nach den anstehenden Kommunal- und Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg noch mehr entgegen setzen zu können. Dieses Ziel haben wir gleich doppelt erreicht. Im Oktober 2024 hatten wir 2500 Fördermitglieder und sehr viele Einzelspenden und mediale Aufmerksamkeit.
Unser Prinzip ist recht einfach: Wir sammeln Gelder über Fördermitgliedschaften und Spenden und verteilen sie an Projekte im ländlichen ostdeutschen Raum um. Durch das Netzwerk bekommen die Initiativen größere Sichtbarkeit. Dabei halten wir unser Antragsprozedere für die Projekte so einfach und simple wie möglich. Denn diese sollen für eine Förderung nicht noch mehr arbeit haben uns sich auf ihre Arbeit vor Ort konzentrieren können. Dabei Grenzen wir uns ganz bewusst, von "normalen" Fördertöpfen ab. Denn wir sind selbst alle in der Szene aktiv, leben in Ostdeutschland und kennen die Verhältnisse im ländlichen Raum aus eigener Erfahrung sehr gut. Wir wissen selbst, wie es ist als Queere Menschen, als Migrant*innen, als Linke hier gegen eine Politik aktiv zu sein, die alles kritische kriminalisiert und versucht einzuschüchtern.
Mehr zu unserer Arbeit und wen wir unterstützen findet Ihr auf unserer Website: www.polylux.network
Auf dem 38C3 wollen wir uns, unsere Idee, unser Netzwerk und ein paar der tollen Projekte im Osten kurz vorstellen. Im Rahmen des Talks gehen wir kurz darauf ein woher der Rechtsruck in Ostdeutschland kommt und was Besonderheiten im Vergleich mit den alten Bundesländern sind - vor allem aber wollen wir aufzeigen, wie wir eine langfristige und nachhaltige Struktur aufbauen können.
Ich bin Jaša von Polylux.
Ich bin in Ostdeutschland, in einer migrantischen Familie im ländlichen Raum aufgewachsen. Ich weiß, was es bedeutet hier aktiv zu sein und viel Gegenwind für die politische Arbeit zu erfahren - ich weiß aber auch, wie nötig es ist, diese zu machen.
ich arbeite in einem queeren Verband und beschäftige mich neben Polylux viel mit Antirepressionsarbeit und juristischem Kram.