2024-12-29 –, Saal 1
Language: Deutsch
Unsere Welt funktioniert nur, wenn sich immer neue Bereiche finden, in denen Profite erbeutet werden können. Nach Blockchain, Metaverse und Web3 ist "Künstliche Intelligenz" die neueste Wette der Tech-Investoren auf kräftige Gewinne. Ob "KI" tatsächlich irgendeinen gesellschaftlichen Wert hat, ist dabei völlig nebensächlich. Was tun wir also mit "KI" nach dem Kapitalismus? Brauchen wir Large Language Models überhaupt in einer Welt, die radikal auf Kooperation statt Konkurrenz, auf Bedürfniserfüllung statt Profit und auf Solidarität statt Privateigentum basiert?
In diesem Talk besprechen wir, was gegenwärtige "KI" ist, wie sich ökonomische Macht in "KI" zeigt und wie sich "KI" in die breitere Debatte um Technologiekritik einordnet. Wir fragen uns, was man mit Mustererkennung, Deep Learning und Sprachmodellen überhaupt anfangen will in der besseren Welt nach der Revolution und ob uns eine Technologie wie "KI" auf dem Weg dahin helfen kann oder eher behindert.
Der Talk wird zu gleichen Teilen von Malte Engeler und Sandra Sieron gehalten und soll 45 Min Talk plus 15 Min. Zeit für Fragen dauern.
Malte ist Mitbegründer von "Strukturelle Integrität", einem radikal bedürfnisorientierten, digitalpolitischen Kollektiv. Er forscht zu Themen des Datenrechts, der postkapitalistischen Datenökonomie und der solidarischen Digitalpolitik. Sein fachlicher Hintergrund liegt in den Rechtswissenschaften.
Sandra Sieron ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, forscht zur politischen Ökonomie der KI und technologischem Wandel, ist Mitglied beim Zentrum Emanzipatorische Technikforschung (ZET) und Redakteurin der PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft.