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Das Bridges Kammerorchester hackt die klassische Musikszene, indem es die Regeln des traditionellen Konzertbetriebs aufbricht: Musiker*innen mit und ohne Flucht- und Migrationsbiografie bringen Instrumente wie Oud, Tar, Kamanche oder Daf in die europäische Orchestertradition. Statt überwiegend Werke verstorbener männlicher, europäischer Komponisten zu spielen, komponieren die Mitglieder ihre Musik selbst – ein radikaler Perspektivwechsel hin zu Vielfalt und Selbstbestimmung. Im Vortrag zeigen sie anhand von Hörbeispielen und persönlichen Geschichten, wie diese Hacks entstehen und machen im Anschluss in einem Konzert die musikalische Vielfalt live erlebbar.
Das transkulturelle Bridges Kammerorchester hackt die klassische Musikszene: es bringt Musizierende mit und ohne Flucht- und Migrationsbiografie zusammen und integriert Instrumente und Musikstile in die europäische Orchestertradition, die dort traditionell nicht vorgesehen sind. Neben klassischen Orchesterinstrumenten spielen Instrumente wie Oud, Tar, Tiple, Kaval, Kamanche, Shudraga, Daf und Riq zentrale Rollen.
Ihre Musik komponieren die Orchestermitglieder überwiegend selbst. Auch das ist ein Hack auf die klassische Musikszene, die bisher überwiegend Werke verstorbener männlicher Komponisten interpretiert. So steht die Musik des Bridges Kammerorchester für Vielfalt und Selbstbestimmung und macht die Diversität der in Deutschland lebenden Gesellschaft hörbar.
Im Vortrag zeigen Mitglieder des Bridges Kammerorchesters anhand von Erfahrungen und Hörbeispielen – live und per Video – wie sie die klassische Musikszene hacken. Sie geben Einblicke in ihren kollektiven, heterogenen Kompositionsprozess, berichten von Freiheiten, Herausforderungen und Erfahrungen mit Publikum und Veranstaltern. Persönliche Migrationsgeschichten verdeutlichen, wie diese die musikalische Perspektive und Identität des Orchesters prägen. Anschließend folgt ein Konzert, das die Vielfalt ihrer Musik erlebbar macht.
Johanna-Leonore Dahlhoff ist Flötistin und Komponistin sowie Gründerin, Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des transkulturellen Bridges Kammerorchester in Frankfurt. Sie arrangiert und komponiert transkulturelle Werke für Orchester und konzertiert weltweit.
Peter Klohmann ist Saxofonist, Komponist und Multi-Instrumentalist, Gründer der Konzertreihe „Junge Szene Frankfurt" und weltweit gefragter Gastmusiker. Für das Bridges Kammerorchester schreibt er zahlreiche Werke.
Alireza Meghrazi Solouklou ist Kamanche-Spieler und Komponist. Er trat in renommierten iranischen Orchestern sowie in Rundfunk und Fernsehen auf und veröffentlichte mehrere Alben.
Mirweis Neda ist Tabla-Spieler. Er begleitet afghanische Meister wie Ustad Arman und Ustad Yaar Mohammad auf internationalen Bühnen in Europa und den USA.
Maria Carolina Pardo Reyes ist Cellistin mit Schwerpunkt historische Aufführungspraxis. Sie arrangiert u.a. lateinamerikanische Werke für das Bridges Kammerorchester.
Eduardo Sabella ist ein gefragter Elektro- und Kontrabassist, dessen Arbeit ihn bereits in Jazzclubs in Deutschland, im benachbarten europäischen Ausland, in China und zu Festivals führte. Er wirkte an Pop- und Jazzalben sowie Filmmusik mit und komponiert und arrangiert für das Bridges Kammerorchester.
Sarah Luisa Wurmer prägt die zeitgenössische Zithermusik mit innovativen Konzertformaten und erforscht auf verschiedenen Zithern - von Diskant bis Yatga - die Verbindung von Alter und Neuer Musik. 2025 veröffentlichte sie ihr Debütalbum intimacy.
Berivan Canbolat ist Bağlama-Spielerin und Sängerin.